Menschlichkeit bewahren: Michelle Cohen Corasanti  – Der Junge, der vom Frieden träumte

Wie viel Ungerechtigkeit kann ein Mensch erfahren und dennoch menschlich bleiben? Diese Frage stellt sich zwangsläufig, wenn man «Der Junge, der vom Frieden träumte» von Michelle Cohen Corasanti liest. Dieser Junge heisst Ahmed. Im Buch begleiten wir ihn auf seinem Lebensweg vom Sohn eines Orangenzüchters aus Palästina, der viel zu früh erwachsen werden muss, zum Nobelpreisträger. Allerdings ist es nicht der Friedensnobelpreis, den er erhält, sondern derjenige für Physik. Denn Ahmed hat neben seiner friedensstiftenden Gabe noch ein weiteres Talent: eine mathematische Hochbegabung, die es ihm ermöglicht, Forschungen voranzutreiben, die die Wissenschaft revolutionieren.

Die Thematik des Buches ist keineswegs leicht verdaulich. Themen wie Krieg, Folter, Gewalt, Bedrohung, Zerstörung, Mord winden sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch. Wann immer es scheint, Ahmed und seine Liebsten haben endlich ihr Glück gefunden, wird es von aussen auf brutale Weise zerstört. Und dennoch überwindet Ahmed alle Krisen.

Aufgrund des nur äusserst schwer verdaulichen Inhalts war ich mehrmals kurz davor, das Buch wegzulegen, doch von dem Roman geht eine unglaubliche Kraft aus, die das unmöglich macht. Denn die Protagonisten dieser Geschichte haben mich sehr beeindruckt, allen voran natürlich Ahmed, der trotz allem, was ihm und seinen Liebsten widerfährt, seinen Weg geht und nie aufhört, an den Frieden und das Gute im Menschen zu glauben.

Doch es sind Menschen aus seinem Umfeld, die dies erst möglich machen. Als Ahmed nach der Verhaftung seines Vaters nicht mehr zur Schule gehen kann, da er die Familie ernähren muss, hat ihn sein früherer Lehrer zuhause unterrichtet und ihn dazu angeregt, den Wettbewerb für das Stipendium zum Mathematikstudium zu bestreiten.

Die zweifellos wichtigste Person für die Entwicklung von Ahmeds Persönlichkeit ist allerdings sein Vater. Wann immer Ahmed nicht mehr weiterweiss, erkundigt er sich bei seinem Vater und folgt dessen Ratschlägen. Baba, wie er ihn nennt, verkörpert die Werte, für die Ahmed sein Leben lang einstehen wird, wie kein anderer. Trotz des unaussprechlichen Unrechts, dass ihm, seiner Familie und seinem Volk widerfahren ist, strebt der Vater weiterhin nach Frieden, Versöhnung und Menschlichkeit, selbst dann als er als vermeintlicher Terrorist zu über zehn Jahren Haft verurteilt wird, wo er Gewalt und Folter erfährt. Anders als das mathematische Wunderkind Ahmed ist er mehr künstlerisch begabt. Er malt Portraits der Familie und spielt Oud. Dieses Instrument bringt er auch manchen Wärtern bei.

Ähnlich wie sein Vater wird auch Ahmed zeitlebens vermeintlich unüberwindbare Grenzen durchbrechen, einzig mit seiner Überzeugungskraft und der Kraft der menschlichen Begegnung auf Augenhöhe. Besonders deutlich wird dies, als er, als einer der wenigen Nicht-Juden, sein Studium an der Hebrew University beginnt. So wird man im Buch Zeuge, wie aus Feinden Freunde werden. Die Chance, die ihm sein Studium ermöglicht, führt dazu, dass Ahmed eine besondere Sicht auf die Dinge um ihn herum entwickelt, jenseits von Vorurteilen, ohne dabei das Unrecht aus den Augen zu verlieren, dass seiner Familie und dem palästinensischen Volk widerfahren ist und immer noch widerfährt.

Gleichzeitig führt dies dazu, dass er sich von manchen Familienmitgliedern entfernt, nie aber von seinem Vater, der ihn immer voll und ganz unterstützt. Seine Mutter allerdings, die keine Bildung erhielt, versteht zunächst nicht, warum er in die Stadt an die Universität gehen will. Sein Bruder Abbas wiederum empfindet Ahmeds enge Beziehungen zu Juden als Verrat. Seine Verbitterung verunmöglicht es ihm, in Ahmeds erster Frau Nora eine junge Frau zu sehen, die Arabisch lernt, Gedichte von palästinensischen Künstlern liest und in Krisengebiete reist, um den Menschen zu helfen. Alles was Abbas sieht, ist eine Jüdin, die einen Keil zwischen ihn und seinen Bruder treibt.

Es ist beeindruckend zu merken, wie Ahmed durch seine Haltung, die sich den Schablonen entzieht, immer wieder andere zum Nachdenken anregt und sie ebenfalls zum Überwinden ihrer Vorurteile bewegt. Doch die Begegnungen zwischen Ahmed und seinen Mitmenschen verändern auch ihn. Auch er wird immer wieder gezwungen, seine Haltung zu überdenken. So muss er seine zweite Ehefrau Yasmine, die er ursprünglich nur seiner Familie zuliebe geheiratet hat, erst lieben lernen, wozu ihm nicht zuletzt seine Freunde und das erste Kind verhelfen. Durch ihre Hilfe gewinnt Yasmine neues Selbstvertrauen und findet sich in der Fremde immer besser zurecht und Ahmed entdeckt neue liebenswerte Seiten an ihr.

Der zweite Moment im Buch, an dem Ahmed seine Perspektive revidieren muss, ist die Reise nach Gaza. Neben der schwierigen humanitären Lage vor Ort ist es insbesondere der tragische Selbstmord des Neffen Khaled, der eine starke Wirkkraft auf Ahmed hat. Sein Tod, für den sich Ahmed selbst die Schuld gibt, weil er ihm Hoffnung auf Bildung und einist nicht nur der Anfang einer langsamen Versöhnung mit Abbas, sondern lässt Ahmed realisieren, dass er mehr für sein Volk tun kann als nur für die eigene Familie. Daraus reift schliesslich sein Entschluss, sich für besseren Zugang zu Bildung für PalästinenserInnen einzusetzen, insbesondere für diejenigen in Gaza.

Bedeutend erscheint mir, dass das Buch selbst auch nie in Stereotypen oder Schwarz-weiss-Bildern stecken bleibt, sondern Individuen im Fokus bleiben. Die Palästinenser werden nicht idealisiert und die Israelis werden nicht dämonisiert. Dennoch wird Gewalt und Unrecht nicht geschönt, Dinge werden beim Namen genannt.

Zwar war die Familie schon zu Beginn von unfassbarem kriegs- und okkupationsbedingtem Leid betroffen, insbesondere durch den Tod der kleinen Schwester im Minenfeld und ersten Umsiedelungen, doch die Spirale der Gewalt und Repression durch das israelische System nimmt erst dann richtig Fahrt auf, als ein palästinensischer Dorfbewohner eines Nachts Ahmed gewaltsam dazu zwingt, Waffen für den Widerstand auf dem Grundstück der Familie zu vergraben. Erst dadurch wurde der Vater verhaftet, starb die zweite Schwester und wurde die Familie obdachlos.

Charakteristisch für das Buch ist zudem, dass abgesehen von ein paar Nebenfiguren und denjenigen, die das System repräsentieren und oberflächlich oder gar namenlos bleiben, nicht selten auch die Personen, die vom Hass geleitet sind, oder in Widerspruch zu Ahmeds Weltbild stehen, mit Empathie dargestellt werden. So versteht man im Buch immer wieder, dass hinter kontroversen Haltungen oftmals ein Trauma steht. Auch sind diese Menschen nicht inhärent böse oder schlecht. Ihre Haltung kann durch neue Begegnungen und Erfahrungen verändert werden, sie sind lernfähig.

Besonders deutlich wird das bei Menachem Sharon, einem von Ahmeds Professoren. Zu Beginn ist er ein Professor, der berüchtigt ist dafür, Araber zu hassen. Ahmed erkennt in ihm einen Soldaten, der an der brutalen Verhaftung seines Vaters beteiligt war. Sharon versucht zunächst, Ahmeds Studium zu sabotieren, da ihm dieser hochbegabte Araber unangenehm ist. Als sich Ahmed dank der Unterstützung seiner bereits durch seine Menschlichkeit gewonnenen jüdischen Studienfreunde erfolgreich gegen diese Intrige wehrt, besteht er darauf, Sharons Assistent zu werden. Das ist Babas Idee, der ihn dazu anregt, zu verstehen zu versuchen, was hinter seinem Hass steht. Sharon ist zunächst alles andere als begeistert von diesem Vorschlag und willigt nur ein, weil das die Bedingung ist, damit er seine Stelle behalten kann. In einem Gespräch erfährt Ahmed dann, dass Menachem Sharon als einziger seiner Familie den Holocaust überlebt hat, woraufhin Ahmed ihm zu erklären versucht, dass die Unterdrückung, Vertreibung und Ermordung von Palästinensern genauso ungerecht sind. Tatsächlich findet bei Sharon zunehmend ein Umdenken statt. Durch die gemeinsame Arbeit und die geteilte Leidenschaft für Mathematik bauen Menachem Sharon und Ahmed zunehmend Vorurteile ab. Dies geht so weit, dass er sich sogar im Streit von seiner ersten Frau trennt, gegenüber der er die Araber verteidigt, während sie an ihrem Hass festhält. Aus Professor Sharon wird Menachem, der zusammen mit seiner zweiten Frau Justice einer der engsten Freunde von Ahmed wird.

Zu Beginn sind auch manche jüdischen Mitstudierenden, insbesondere Motie, skeptisch gegenüber Ahmed eingestellt. Manche denken, sie müssen den arabischen Streber mit Gewalt zwingen, dass er ihnen bei den Aufgaben hilft. Aber Ahmeds Ausführungen haben ihr Interesse am Fach geweckt, so dass sie nun bald freiwillig und ohne Zwang mit ihm zusammen lernen und so viel besser dem Studium folgen können. Andere wie Zoher oder Rafi sehen in Ahmed von Anfang an einen Freund und einen Gleichberechtigten und bewundern sein Mathetalent. Zoher ist es, der vor seinem Tod im Krieg entscheidend dazu beiträgt, dass Ahmed weiterstudieren darf und Sharons Fehlverhalten der Universitätsleitung bekannt gemacht wird. Sein Vater wiederum sorgt nach Zohers Tod im Namen seines Sohnes dafür, dass die Familie ein neues Haus bekommt und nicht mehr im Zelt leben muss.

Bereits früher im Buch gibt es ein Beispiel für einen Menschen, der plötzlich durchdreht und sich hinter seiner Gewalt ein Trauma verbirgt. Nach der Verhaftung des Vaters brechen Abbas und Ahmed die Schule ab, um die Familie zu ernähren. Sie gehen auf eine Baustelle arbeiten, so wie zuvor der Vater, auch wenn sie für diese harte Arbeit eigentlich noch zu jung wären. Am Jahrestag des Todes seines Sohnes stürzt der jähzornige «Iraker», ein anderer Bauarbeiter, Ahmeds Bruder Abbas ohne Grund das Baugerüst herunter. Abbas überlebt, da er dank dem Baustellenleiter Yossi und den anderen Arbeitern zunächst die nötige medizinische Hilfe bekommt. Da sich aber die Familie die weiterführende ärztliche Behandlung nicht leisten kann und zu diesem Zeitpunkt gezwungen wird, in einem Zelt zu leben, wird Abbas für sein weiteres Leben behindert sein.

Diese Erfahrung ist von Bedeutung, wenn man Abbas’ Verbitterung verstehen will. Während Ahmed im Studium und danach bei der wissenschaftlichen Arbeit in Amerika durch den Austausch und Kontakt mit Juden Vorurteile abbaut, liebäugelt Abbas, der im Dorf zurückgeblieben ist und aufgrund seiner Verletzung nicht arbeiten kann, schon früh mit extremistischen Ideologien, insbesondere derjenigen eines Dr. Habash. Durch sein impulsives Handeln und sein Denken in festen Kategorien von schwarz und weiss, in denen es nur «entweder-oder» gibt, stösst er nicht nur seinen eigenen Bruder vor den Kopf, als er ihm aufgrund Ahmeds Hochzeit mit Nora, die er nicht einmal kennenlernen will, die Verwandtschaft kündigt und in den Untergrund flieht. Er ist damit indirekt für neues Leid für die Familie und für Noras gewaltsamen Tod verantwortlich. Im palästinensischen Widerstand hat Abbas seine Berufung gefunden. Im Geheimdienst findet er Arbeit, bei der er sich einbringen kann, auch wenn er behindert ist.  In den Gesprächen zwischen Ahmed und seinem Bruder bei der Wiedervereinigung der beiden in Gaza wirkt Abbas nicht wie ein Extremist. Seine Argumente, so sehr sie von Pessimismus, Kollektivschuldzuschreibungen und dergleichen gespickt sind, wirken vor dem Hintergrund seiner Geschichte und den geschilderten Bedingungen in Gaza nachvollziehbar. Als sein Sohn Khaled aufgrund der aussichtslosen Lage in Gaza keinen anderen Ausweg sieht, als zum Selbstmordattentäter zu werden, beginnt auch Abbas langsam seine Haltung zu hinterfragen.

«Der Junge, der vom Frieden träumte» ist sehr anschaulich und empathisch geschrieben. Das Buch hat die Kraft, auch bei uns Lesenden etwas zu bewirken. Es informiert uns über die Situation in Palästina. Dabei prangert es die Gewalt an, insbesondere diejenige Israels gegenüber den Palästinensern. Dennoch lehnt es Vorverurteilungen und kollektive Schuldzuschreibungen ab. Es zeigt auf, was geschehen kann, wenn Menschen sich auf Augenhöhe begegnen und durch den Austausch beginnen, Vorurteile zu überwinden. Der Roman denunziert somit nicht nur bestehende Kriegsverbrechen. Er zeigt auch mögliche Lösungsansätze auf. So wird betont, dass Bildung und Empathie einen Ausweg aus der Gewaltspirale sein können. Insbesondere wird das Leben als Lernprozess dargestellt, in dem Haltungen nicht rigide und verfestigt bleiben, sondern durch neue Erfahrungen verändert werden können.

Letztlich überwiegt im Buch trotz aller Schicksalsschläge die Hoffnung. So träumt Menachem zusammen mit Ahmed am Ende der Nobelpreisrede von einem säkulären Staat für Juden und Palästinenser mit gleichen Rechten für alle.

Gewissermassen wird die nicht enden wollende und ungebrochene Hoffnung dieser Geschichte durch den im englischen Original titelgebenden Mandelbaum symbolisiert. Dieser Baum hat einen hohen Stellenwert für Ahmed, da er ihn durch sein ganzes Leben begleitet hat. Er ist Zeuge von schönen und traurigen Momenten und er hat mit Ahmed alle Herausforderungen überstanden und gedeiht weiterhin. Für ihn ist der Mandelbaum genauso Zufluchtsort seiner Kindheit als auch Ruhestätte seiner ersten Frau Nora.

Zitate

«Was dir nicht lieb ist, das tu auch deinem Nächsten nicht! Das ist die Lehre der ganzen Thora. Alles andere ist nur Erläuterung – und nun geh hin und lerne sie.»
Rabbi Hillel (30 v. Chr. – 10 n. Chr.), einer der bedeutendsten Rabbiner der talmudischen Ära

(einleitendes Zitat, S. 5)

«Ihre Herzen unterscheiden sich genauso voneinander wie unsere. Es gibt gute und schlechte Männer, ängstliche und gierige, moralische und unmoralische, freundliche und böse – es sind Menschen wie wir. Wer weiss, wie sie sich verhalten würden, wenn sie nicht Soldaten wären? Das ist alles nur Politik.»

(Baba über die israelischen Soldaten, S.44f)

«Aber die Menschen dürfen einander nicht so behandeln, wie die uns behandeln»

(Ahmed, hier ca. 12 Jahre alt, S.45)

«Genau das ist es, was mich so traurig macht. […] In der gesamten Geschichte der Menschheit haben die Sieger die Besiegten so behandelt. Sie müssen sich einreden, dass wir minderwertig sind, um vor sich selbst zu rechtfertigen, dass sie mit uns so umgehen. Wenn sie doch nur begreifen würden, dass wir alle gleich sind.»

(Baba, S.45)

«Euer Plan, zu meinen Ehren einen Olivenbaum zu pflanzen, hat mir Tränen in die Augen getrieben. Es stört mich gar nicht, wenn ihr den Schössling beim Jewish National Fund kauft. Ich wünsche mir so, dass unser Volk und die jüdischen Israelis eines Tages gemeinsam dieses Land aufbauen, statt es zu zerstören.»

(Baba in einem Brief aus dem Gefängnis, S.135f)

«’[…] Die Menschen hassen aus Angst und aus Unwissenheit. Wenn sie diejenigen, die sie hassen, kennenlernen und sich auf gemeinsame Interessen konzentrieren, dann überwinden sie ihren Hass.’
‘Ich glaube, du bist zu optimistisch. Professor Sharon ist kein guter Mensch.’
‘Finde heraus, was hinter seinem Hass steckt, und versuche, ihn zu verstehen’, sagte Baba.»

(Gespräch zwischen Baba und Ahmed, S. 276)

«Meine Kindheit hat mich eine elementare Wahrheit gelehrt: Steter Tropfen höhlt den Stein. Ich habe gelernt, dass es nicht so sehr darauf ankommt, was einem widerfährt, sondern wie man auf das, was einem widerfährt, reagiert. Bildung war mein Weg hinaus ins Freie, durch Bildung war ich imstande, über meine Voraussetzungen hinauszuwachsen. Doch inzwischen ist mir klar geworden, dass ich dabei viele Menschen zurückgelassen habe. Heute weiss ich: solange ein einziger Mensch leidet, leiden wir alle. […] Niemand kann in Frieden leben, solange andere in Armut und Ungleichheit dahinsiechen. So wie ich früher davon geträumt habe, Atome zu manipulieren, so träume ich jetzt von einer Welt, in der wir Religion und Rasse und alle anderen Faktoren, die uns trennen, erfolgreich überwinden und gemeinsam ein höheres Ziel anstreben. Genau wie schon Martin Luther King vor mir wage ich es, von Frieden zu träumen.»

(Aus der Nobelpreisrede von Ahmed Hamid, S. 531-533)

Der Junge, der vom Frieden träumte

Michelle Cohen Corasanti

Fischer TaschenBibliothek, 2. Auflage 2019

Englischer Originaltitel: The Almond Tree

Aus dem Englischen von Adelheid Zöfel

A letter to the world on behalf of Ukraine

Dear World,

what is wrong with you? When did you become so numb to other being’s suffering? The silence and indifference of many after the Russians blew up the Kakhovka dam in southern Ukraine is painfully unsupportable. Yet I know that this is just the top of the iceberg. There are so many man-made tragedies succeeding each other these days that are just being tolerated by human ignorance that it torturing to witness. There are so many voices who are never heard by you, many even less than the ones of Ukraine. I keep thinking about peaceful activists being executed in Iran, schoolgirls poisoned, the Turkish government blocking humanitarian aid supply routes in the early days after this year’s devastating earthquakes. And probably the list could probably go on for ages for this year alone. I know that it is hard to keep track about all of these things.

Yet I had hoped that your reaction to what happened at Kakhovka would be more substantial. Because this is not just another episode of bad news from Ukraine, it is not just another point of the list, it is unprecedented in scale. And it could have been prevented perhaps, if you, the world, had listened.  And yet you, dear world, deliberately choose to ignore it, to downplay it. Instead of supporting Ukraine under constant Russian attack, you cancel the concerts of Ukrainian singers, because they support Ukrainian soldiers defending their country (of which a few may have worn signs that can be interpreted as controversial), making a mountain out of a molehill, reproducing some of the most obvious Russian propaganda narratives, while deliberately suppressing the whole context of the Russian aggression against Ukraine, blurring the lines between aggressors and defenders. Instead of condemning this latest episode of Russian terror as what it is, you hide yourself behind pseudo-objective phrases such as “Kyiv said Russia did this” or “we first have to independently determine who did this”. For God’s sake, who do you think this was? Aliens from an UFO? This dam has been occupied for over a year by the Russians, Russian troops have been stationed there, mines have been placed there by them. Ukrainians have been warning about this dam being a ticking bomb which the Russians may spark at any time since last autumn ahead of the liberation of northern Kherson region at least. And Ukrainian authorities called for an independent international observation mission to prevent the event that has happened now, as they were well aware even then about the humanitarian and environmental disaster that this would trigger. Did you listen to them back then? No. Probably just as me you hoped that the Russians would realize that this was not a good idea. But once again we had too high esteem for the Russian military’s human conscience as they continue to push the inhibition threshold lower and lower.

You haven’t prevented this disaster, but it is not too late yet, to at least react accordingly. Condemn it, call it by its name, don’t give the Russians and likeminded actors elsewhere on the planet free pass for terror of even a bigger scale. This is important, and I urge you to realize that. Give them the feeling that they cannot simply get away with this unpunished. And even if you don’t dare this, and prefer to hide yourself in the illusion of impartiality and neutrality, please set up at least an international humanitarian rescue mission, as neutral as it only can be, to rescue those affected by the consequences of the blown-up dam. If not, I wish you to be forever haunted by the desperate cries of a kitten about to drown, and the images of inhabitants of a completely flooded town in the occupied era gesturing and crying for help from the top of the roof of what used to be their house, in an area that is beyond the reach of the Ukrainian rescue services. Because even if we one moves away from the causes of the explosion towards the reaction, there is still enough about the Russian occupiers and the authorities installed by them that needs to be condemned. In particular how they abandoned the locals to themselves, and if they tried to self-organize, they even blocked them from evacuating.

Please don’t look away, please speak up for Kakhovka and Ukraine. Do it for those who drowned, humans, cats, dogs, countless other species. Do it for the species that might get extinct due to this. Do it for those who lost their livelihoods, humans and animals alike. They deserve your attention.

Sincerely yours,

A Swiss citizen who hasn’t lost her empathy and whose heart and thoughts are in Ukraine everyday

Le rêve de Sylvie : Kathryn Lasky – La ballerine et les barricades

Toute sa vie Sylvie n’a connu que le monde du ballet. Tous les jours elle va à l’école de danse pour s’entrainer pendant de longues heures. Entre les élèves il y a beaucoup de compétition et de rivalité. Au moins Sylvie a une amie, Isabelle. Les règles du ballet sont compliquées. Pour avancer dans le niveau supérieur, seulement savoir danser ne suffit pas. Il faut aussi avoir la bonne taille et la bonne silhouette. C’est strictement mesuré. La danse est la seule instruction que Sylvie reçoit. Il n’est pas considéré important que les jeunes ballerines apprennent à lire ou écrire. Toutefois Sylvie sait lire un peu. Nous ne savons cependant pas comment elle l’a appris.

Le ballet est la vie pour Sylvie. C’est sa passion. Elle ne connait rien d’autre. Tout cela change brusquement quand la guerre est déclarée. L’histoire se passe en l’an 1870, c’est le commencement de la guerre franco-prussienne. La guerre signifie l’irruption de la vie réelle dans le monde de Sylvie. La fermeture de l’opéra pendant le siège de Paris la contraint à s’entraîner dans des conditions improvisées à la maison. Mais de plus en plus Sylvie doit se confronter à la réalité de la vie au-delà du théâtre.

Elle retrouve sa « petite mère » du ballet, Léontine Beaugrand, dans la Comédie-Française transformée en hôpital militaire. Là, elle voit des soldats grièvement blessés et même mourants. Tout à coup, la vie du théâtre semble irréelle, absurde, même si dans ce théâtre-ambulance ces deux mondes se rencontrent paradoxalement. Dans les semaines suivantes Sylvie aide Léontine à collecter de la nourriture auprès des habitants plus riches qui sont prêts à faire des donations.

Elle est aux côtés de sa grande idole du ballet, Giuseppina, quand elle est en train de mourir de faim pendant le siège. Sylvie était tellement impressionnée par cette jeune fille et sa manière de danser. Même des années après la mort de Giuseppina, elle ne trouvera personne qui réussisse à rejoindre son niveau. Au contraire de sa sœur, elle n’a pas de préjugés envers les ballerines italiennes. Elle ne les juge que du point de vue performatif et esthétique de la danse.

L’autrice décrit l’histoire de Sylvie comme une fiction sur des bases historiques. Elle a respecté dans les grandes lignes la chronologie historique. Surtout la guerre franco-prussienne m’a paru encore assez authentique. Mais le genre (il s’agit encore une fois d’un roman pour la jeunesse) et la manière avec laquelle Lasky traite la matière historique résultent sans doute dans un affadissement des faits historiques racontés. Elle-même dit dans la note de l’auteur qu’elle a « travaillé dans un cadre qui [lui a] permis d’utiliser certains faits et, à l’occasion, de les dépasser » (199). Elle dit toutefois de s’être efforcée toujours de « rester fidèle au contexte historique qui était le leur » (199). Ça devient particulièrement évident dans le cas de la Commune.

En effet on a presque l’impression que toute la période de la Commune se passe dans un temps beaucoup plus bref qu’en réalité. En plus il y a des vraies erreurs de chronologie. Un personnage dit par exemple que les révolutionnaires ont fondé la Commune parce qu’ils étaient mécontents que le gouvernement ait autorisé les prussiens à entrer dans la ville « la semaine dernière » (148), quand entre l’entrée des troupes allemandes à Paris le 3 mars et le commencement de l’insurrection le 18 mars il y a environs deux semaines. Et à ce point, la Commune de Paris n’avait même pas encore été fondée. Mais les difficultés chronologiques deviennent encore plus évidentes dans la scène suivante, où les évènements ici mentionnés se déroulent dans l’ordre figurant ci-dessous. Le bruit court que l’armée versaillaise est sur le point de reconquérir Pairs. Il y a déjà des explosions et on se bat autour de l’Hôtel de Ville. La sœur de Sylvie dit que les communards devraient marcher sur Versailles parce que les forces du gouvernement sont désorganisées. Tout ça se passe au moment où les Versaillais ont déjà lancé un assaut sur la ville, donc on est déjà en pleine guerre civile. Seulement (et déjà immédiatement) dans le chapitre suivant, les Versaillais entrent dans la ville. Cet assemblage de faits sans doute réellement avenus au printemps 1871 dans un ordre chaotique et déviant de celui chronologique de l’histoire rappelle l’adaptation filmographique de la pièce de Brecht sur la Commune tournée dans les années soixante en RDA.

En général, beaucoup de poids est mis sur l’acceptance manquante des conditions des négociations de paix avec les Allemands comme origine de l’insurrection parisienne. C’est évidemment une raison, mais pas la seule. Dans un deuxième pas, aussi les idéaux sont mentionnés, comme pour exemple l’égalité. En générale les questions sociales (à part l’accès des filles à l’école) sont moins mentionnées, même si elles sont présentes dans le livre, comme par exemple la famine du siège. Mais cette expérience très concrète de la misère parisienne qui ne s’efface pas complètement avec la fin du siège n’est pas suffisamment mise en corrélation avec la fondation de la Commune. On ne doit pas oublier que l’attitude du gouvernement, qui immédiatement révoque toute mesure d’assistance aux Parisiens toujours affectés par le siège et qui censure les voix critiques, est au moins aussi important pour comprendre les origines de l’insurrection que les concessions aux Allemands, ou même plus encore. Il n’est pas clair si l’autrice en est consciente, même si elle mentionne la suspension des loyers comme une mesure de la Commune. Apparemment, pour des raisons inconnues, ce n’est pas quelque chose qui concerne Sylvie et sa mère, au contraire d’une partie significative de la population parisienne.

Sans ce contexte d’une misère beaucoup plus diffuse à Paris qu’avant le siège et des mesures aggravantes du gouvernement, on a l’impression que la Commune est quelque chose de soudain et de préoccupant. Ce qui n’aide pas est que Sylvie apprend sur la Commune que par ce qui disent les autres. Le lecteur ou la lectrice se trouve dans la même position de Sylvie qui doit assembler des pièces de puzzle si contradictoires sur la Commune. A part un locataire de la maison dans laquelle Sylvie vit avec sa mère et Madame Tatou, les opinions de la Commune sont très polarisées, avec la mère de Sylvie d’un côté et la sœur de Sylvie de l’autre. L’attitude du locataire se montre assez balancée, et modérée. Il critique tant l’anarchie révolutionnaire des Communards que la répression féroce des Versaillais. Il essaye de comprendre l’origine des évènements, dans un certain sens il a même de la compréhension pour les Communards, même s’il est convaincu qu’ils sont allés trop loin.

Dans ce puzzle d’informations sur la Commune, pas mal de parts viennent de la mère de Sylvie qui dépeint la Commune dans les couleurs les plus obscures possibles. Elle a une peur malsaine de tout ce qui est rouge, même les initiatives solidaires comme celles de Léontine lui sont suspectes. Pour quelque raison elle conclut que les « rouges » ne savent pas apprécier l’opéra et le ballet. Les mesures effectives de la Commune pour populariser l’art lui contredisent, mais l’autrice ne semble pas être au courant de ça, et certainement le personnage ne l’est pas.

En général, la Commune reste limitée à des bruits concernant les actions militaires (inclus les massacres commis par les Versaillais) et quelque mesure politique comme la séparation de l’Eglise et de l’Etat. Elle reste comme un spectre imprévisible au second plan qui concerne directement seulement les militaires et les insurgés. Les seuls incidents où elle concerne directement les personnages principaux sont une explosion dans la rue comme mémento du conflit en cours, la peur que les discours haineux de sa mère à propos de la Commune puissent attirer l’attention des Communards et enfin la mort de la sœur de Sylvie dont je vais parler plus avant.  A l’opéra tout se passe normalement.

En ce qui concerne la mère de Sylvie, ce qui est frappant, est qu’il n’y pas de solidarité de classe entre elle et les Communards. Elle-même est blanchisseuse, mais elle se voit comme quelqu’un de meilleur parce qu’elle est dotée d’une certaine culture. Elle-même était danseuse à l’opéra ou mieux voulait le devenir, mais elle a dû abandonner sa carrière après la mort des parents. Elle a dû épouser un boucher, ce qui était très humiliant pour elle. Même si elle considère son mari décédé un homme décent, elle était dégoûtée de son travail et elle se disputait souvent avec lui parce qu’il ne savait pas apprécier l’art et la danse.

La perspective opposée est représentée par la sœur ainée de Sylvie, Chantal, qui ne vit plus à la maison. Au commencement elle est présentée surtout comme la fille ingrate qui se révolte contre la mère. Elle ne venait à la maison que pour demander de l’argent. Elle aussi aurait eu du talent pour le ballet, mais a dû quitter parce qu’elle ne s’efforçait pas assez. Elle est souvent provocative et insolente, surtout vers la mère. La seule exception est quand elle vient annoncer la fin du siège et les trois mangent de la confiture qu’elle a apporté. Maintenant elle danse dans un cabaret, ce qui plaît à la mère aussi tant que la profession du père des deux filles. Sylvie comprend que ce n’était pas la paresse qui la faisait quitter le ballet, mais la révélation que c’était que le rêve de sa mère, pas le sien. Danser dans le cabaret n’était pas son rêve non plus, mais elle y gagne son propre argent.

Dans le livre il y a une très belle conversation entre Sylvie et sa sœur où Chantal lui confie ses rêves. Pour moi c’était une des meilleures scènes du livre. C’est le moment quand on aperçoit enfin les idéaux de la Commune, dans les mots de Chantal :

« Mais je ne voulais pas être un rêve. Il y avait une petite fille qui habitait à côté de chez nous, Catherine. Elle allait à l’école. Elle avait des amies avec lesquelles il n’y avait jamais des rivalités. C’est ce que je détestais à l’école de danse, cette façon dont les filles passaient leur temps à se mesurer les unes les autres. On ne pouvait jamais faire confiance à qui que ce soit. […] Je voulais des amies réelles, dans le monde réel. »

(112-113)

Elle raconte comment elle a appris à lire : « C’est Catherine qui m’apprenait, jusqu’au jour où elle a déménagé. J’ai quand même continué toute seule et j’y suis arrivée. […] je passe mon temps à lire. Je lis des livres… Et les journaux aussi. » (113)

Mais Chantal parle aussi d’un autre rêve, un nouveau rêve qu’elle poursuit, celui d’un monde meilleur : « un monde plus juste, où il y a plus d’égalité » (114). Notamment elle se réfère au dur travail de leur mère et le misérable salaire qu’elle reçoit. Sylvie est surprise de cette soudaine sympathie vers la mère.

Par rapport à la guerre, Chantal dit : « Est-il juste que des hommes et de tout jeunes garçons soient obligés de faire une guerre qu’ils n’ont pas voulue ? Est-il juste que seuls les hommes soient engagés dans l’armée et pas les femmes ? » (115-116)

C’est à ce point que Chantal dit que pour la bonne cause elle se battrait jusqu’à la mort. C’est en effet une triste préfiguration du destin de la sœur de Sylvie. Vers la fin du livre une amie de Chantal annonce à Sylvie la nouvelle de la mort de sa sœur. Elle a confié à elle les rubans qu’elle avait porté au ballet. C’était le vœu de Chantal dans le cas qu’il lui arrivait quelque chose. Cette précaution, cette attente du danger laissent planer le doute sur la version que l’amie a raconté à Sylvie et sa mère, selon laquelle Chantal était juste au mauvais endroit au mauvais moment. Sans la mère Sylvie rejoint la fille et apprend la vérité sur la mort de sa sœur. Chantal a été tuée au Père-Lachaise parce qu’elle avait combattu pour la bonne cause.

Déjà avant de la mettre en relation avec le destin de Chantal, Sylvie est instinctivement bouleversée par la répression versaillaise. Elle exclame : « Des gens meurent pour des idées… Pour des idées, c’est complètement incroyable ! » (163)

Chantal continue à vivre dans les souvenirs de Sylvie, juste comme Giuseppina. Si Sylvie a fait des gros progrès en lecture, c’est sans doute à cause de la conversation avec Chantal où elle a compris l’importance de s’instruire. Elle aurait aimé connaître l’amie de Chantal qui lui a appris à lire. Sylvie souvent passe par le lieu où elle a parlé des rêves avec Chantal et se souvient.

Ce livre raconte donc le parcours de Sylvie. C’est une sorte de coming of age où on se met en route avec Sylvie qui trouve sa place dans la vie. A la fin du livre on a l’impression qu’elle réussit à intégrer dans la vie tant le monde du théâtre représenté par sa mère et la mémoire de Giuseppina que le monde réel représenté par Chantal et son amie inconnue. A la fin, malgré la rupture par les deux guerres et les évènements tragiques que Sylvie a vécus, elle réussit quand même à réaliser son rêve et devient danseuse étoile. En effet la peinture „L’Étoile“ de Degas sert comme inspiration pour le personnage de Sylvie.

Dans le même temps il devient clair que la carrière de ballerine est le propre rêve de Sylvie et pas seulement celui de sa mère. En témoigne l’amour pour le ballet qui est transmis par un langage très poétique et beau. Dans une dédicace très émouvante à la fin du livre, Kathryn Lasky explique le rôle fondamental de sa fille dans la création de ce livre en transmettant sa passion pour le ballet. C’est elle qui a utilisé beaucoup de ces expressions poétiques.

En établissant un lien entre le personnage de Sylvie et sa propre fille, l’autrice nous témoigne de l’actualité du livre, de l’intemporalité de la passion pour le ballet. Mais il y a encore une autre connexion entre l’histoire et l’actualité qu’on retrouve dans ce livre. Celle-ci est encore plus pertinente en 2022. Si on apprend comment la guerre fait irruption dans toutes les sphères de la vie de Sylvie et comment cette expérience change irrévocablement sa perspective, on pense immédiatement aux Ukrainiens, aux Syriens et à nombreux autres gens de tout le monde dont le destin a été affecté par la guerre et continue à l’être.

3.9.22

Lasky, Kathryn. La ballerine et les barricades. Éditions Gallimard Jeunesse, 2007.

Traduit de l’anglais (États-Unis) par Anne Krief, titre original Dancing Through Fire

About the limits of impartiality during Russian aggression or the origins of a great deception

During the past seven years I had very high esteem for Amnesty International. They have been one of the most vital supporters for our common cause to #FreeRaif and many other prisoners of conscience. Therefore, I always saw them as an ally.

The more saddened I am now about the controversy that emerged yesterday and that is still ongoing. It testifies an unprofessionalism that I did not expect from an organization which in the past has impressed me so much in their dedication to truth, justice and human rights, values that are so dear to me.
It is the dedication to those same values that make me so disappointed about the latest report of Amnesty about Ukraine.

Agnes Callamard claims this report criticizing the way Ukrainian army defends themselves is an expression of “impartiality”, but in reality, it is far from that. Under the guise of said pretended impartiality the report shifts responsibility from the aggressor to the victim by stating that Ukraine is endangering civilians by the way they defend themselves. This statement is distorting as it is not Ukrainian military that is endangering civilians, it is the Russian aggressor that endangers them. If there was no Russian invasion, there would be no war. If there was no war, there would be no danger for civilians. The same cannot be said if Ukrainian military does not defend themselves. This chain is so logic that everyone should get it, also reporters at Amnesty. If not, they better should look for another job. Moreover, it doesn’t speak for the quality of this report that they didn’t consider the opinion of their Ukrainian colleagues that are on the ground and therefore can better judge the situation. And the worst aspect is that this report plays into the hands of the Russian propagandists as it gives them a pretended legitimation for their actions. That damage can not be adjusted by that timid phrase about how this does not justify Russian war crimes.
The most blatant form of unprofessionalism however followed the report itself. Not only does Callamard deny every single one of the report’s flaws. By labeling every single critic a troll and a mob, denying them the right to express their opinion, she openly attacks the core values of Amnesty International.

Considering that many of those expressing criticism are in fact Ukrainian civilians, she openly disrespects the opinions and the rights to self-determination of those same people the report claims to defend. And also, in a situation like the Russian aggression, denying a victim to defend themselves is entering dangerous territory where one must be prepared to be criticized. Such an impulsive and unprofessional reaction is not worthy of a person in the leadership of an organization whose main goal is to defend human rights. Her behavior is extremely harmful for the reputation of AI.

Blaming a victim of aggression for defending themselves without suggesting any other method that will prevent any further human rights violations committed by Russia (if there even is any alternative) is not impartial. It is an offense, primarily an offense to any Ukrainian person who has been living through the atrocities of war for five continuous months, but secondarily also an offence to any person wherever on the world that is seeking for justice, truth and freedom, which I thought were the core values of Amnesty international.

If you are neutral in situations of injustice, you have chosen the side of the oppressor.

Desmond Tutu

Original tweets by Agnes Callamard:
https://twitter.com/AgnesCallamard/status/1555146993919578112
https://twitter.com/AgnesCallamard/status/1555234095982149632

Example of how the report has already been appropriated by Russian propaganda:
https://twitter.com/Rebel44CZ/status/1555277084188151809/photo/1
https://twitter.com/sumlenny/status/1555255530670653440

Deconstruction of the arguments of the report:
https://twitter.com/GoatBeard096/status/1555350408662491136
https://twitter.com/Jack_Watling/status/1555481061890588673
https://twitter.com/Kirin_UA/status/1555504290407620608
https://twitter.com/olesya_on/status/1555256186257252352
https://twitter.com/LBearp/status/1555263516377956352
https://twitter.com/pirate_alia/status/1555460334063951873?s=20&t=MfCH21k5lhNSnwqhhSmg2g
https://twitter.com/pirate_alia/status/1555461055815483394?s=20&t=MfCH21k5lhNSnwqhhSmg2H
https://twitter.com/pirate_alia/status/1555462605698961408?s=20&t=MfCH21k5lhNSnwqhhSmg2g
https://twitter.com/MySadMusings/status/1555385915358715905?s=20&t=MfCH21k5lhNSnwqhhSmg2g
https://www.instagram.com/p/Cg2oA8Kt5Oc/?igshid=MDJmNzVkMjY%3D
https://twitter.com/olesya_on/status/1555171995662389249
https://twitter.com/ichbinilya/status/1555646138602201092
https://twitter.com/DMokryk/status/1555331310029258753
https://twitter.com/DMokryk/status/1555331312302624770
https://twitter.com/rynkrynk/status/1555437666275033088
https://twitter.com/rynkrynk/status/1555437668011483136
https://twitter.com/rynkrynk/status/1555437669513035778
https://twitter.com/MaxRTucker/status/1555299768905211905
https://twitter.com/EuromaidanPress/status/1555861967700639746
https://twitter.com/noah_not_samsen/status/1555882649369067520
https://twitter.com/rynkrynk/status/1555845345040531456
https://twitter.com/rynkrynk/status/1555845340842135554

Marx in Paris – Imagining the Paris Commune as a lived experience

„Marx in Paris“ by Michael Löwi and Olivier Besancenot, translated by Todd Chretien, original title „Marx à Paris, 1871, Le Cahier bleu de Jenny“

As the authors state in the postface, this story evidently belongs to the realm of fiction: there is no historical evidence that Marx ever visited Paris during the Commune even though he definitely had connections to the French capital in the period of the insurrection. However, it is fascinating how this small book plays with the possibilities that are within the historical evidence: we have no sources that attest Marx’s presence in Paris, but there is also no evidence that denies it. So, Löwy and Besancenot’s work focuses on the possibilities that can be found in the spaces left blank within the books of history, a practise common in many historical novels that feature protagonists that really existed. It imagines how a recently found notebook written by Marx’s daughter Jenny could cast a new light on the history of the Paris Commune as it narrates the secret trip, she and her father undertook to revolutionary Paris in 1871.

The focus surely is to a significant extent on some of the protagonists of the Commune. However, unlike in a history book, in this work of fiction they really come to life. Their convictions get exposed through meaningful but yet natural discussions among friends. The communards thus come across as tangible men and women. More even than the conversation with people such as Léo Frankel, Louise Michel, Eugène Varlin or Elisabeth Dmitrieff I enjoyed the parts where father and daughter Marx encounter common people, the masses of the unknown that form the majority of the Commune. In particular, I was fascinated by the workers from the carpentry cooperative who learn how to self-organize themselves and learn new skills along the way.

In general, I really enjoyed how this book tries to narrate the Commune as a lived experience, as something happening in the present, not overshadowed by its repression, even though there are hints about it in the footnotes that appear from time to time. And while it focuses on the protagonists, it leaves room also for the unknown of the Commune, gives them a voice too to express their reality and their viewpoints. The only thing I regret is that this book is this short, because I would love to continue this time travelling experience and immerse in 1871 Paris even more, for exploring how it may have been to live the Commune is what drives me to read so many things about this period.

Addio Valascia

Che cosa significa la Valascia per me?

È una parte integrale della mia identità. Non esagero se dico che il primo incontro con lei ha influenzato il corso della mia vita. Infatti, il mio primo ricordo è dell’ormai lontano autunno 2004, quando durante le mie prime vacanze in Ticino abbiamo attraversato la Leventina. Dall’autostrada ho visto la facciata della Valascia dipinta in biancoblù con il simbolo dell’HCAP e la scritta FORZA AMBRÌ. Da quando ho poi definitivamente scoperto ed affermato la mia passione per l’Ambrì nell’inverno successivo, ho sempre fatto riferimento a questo momento come esperienza fondativa per la mia identità di tifosa.

Per molto tempo la Valascia per me è stata però solo un luogo di sogni e di desideri, di incontri rari e perciò più preziosi. In breve, la Valascia era un luogo di peregrinaggio una volta l’anno mentre le esperienze quotidiane da tifosa biancoblù le ho fatte a casa mia, nell’Ilfishalle di Langnau.

Mi ricordo ancora bene come nel 2007, nelle prime vacanze in Leventina, ho infine potuto ammirare la Valascia da vicino. Oltre alla facciata biancoblù che ha un posto particolare nel mio cuore mi ricordo ancora come ero fascinata dagli stemmi dei comuni leventinesi appesi all’interno dello stadio, stemmi che avevo studiato per il progetto di scuola che avevo fatto sulla Leventina nello stesso anno. La passione per la Leventina è un altro frutto di questo amore per l’Ambrì che posso vivere soltanto perché quel giorno nel 2004 la Valascia ha esercitato un fascino incancellabile.

Negli anni successivi non è passato nessun anno in cui non mi sono fermata davanti alla Valascia. Nel 2009 infine l’ho vissuta infine anche dall’interno, durante la mia prima presentazione della squadra. Poi negli anni 2010-2012 ho potuto vivere finalmente l’atmosfera in Curva Sud durante quattro partite. Cantare la Montanara in Curva Sud è stato molto emozionante, un sogno diventato realtà.

Nel corso degli anni tante cose sono cambiate. In molti sensi la mia vita si è trasformata. Anche se non sono più stata ad una partita di hockey dal 2015 in poi, non posso essere indifferente alla sorte di quella squadra leventinese per cui ho perso il cuore nel ormai lontano gennaio 2006 quando ho infine preso coscienza di quello che era già un amore a prima vista nel 2004. E la Leventina rappresenta tuttora un santuario, un posto quasi spirituale dove provo un forte senso di appartenenza.

Sono stata stravolta dalla notizia che la mia Valascia sarà demolita. Prima non ci volevo credere. Semplicemente non era possibile. Il mio cervello semplicemente ha rifiutato l’idea che il luogo dove tanti di noi hanno fatto esperienze fondamentali possa essere demolito, distrutto, cancellato, come se niente fosse. Ero sempre convinta che la Valascia possa essere conservata in una maniera o l’altra. E invece no. E l’idea del vuoto che questa demolizione tralascerà mi riempisce di un forte disagio. Si tratta di un vuoto sia fisico che mentale. Si tratta di molto di più di una semplice sparizione di un edificio dalla mappa di un villaggio. Si tratta di una sparizione di un luogo di memoria per me così come per tanti altri e nel caso mio anche di un costituente della mia identità in un certo senso. Certo, c’è il nuovo stadio, che per tanti di noi significa nuove memorie, ma non necessariamente per me, dato che non vivo più per l’hockey come lo facevo dieci anni fa.

Proprio per questo era fondamentale per me vedere la Valascia un’ultima volta e salutarla dignitosamente. Temevo già di non riuscirci più. E invece ce l’ho fatta verso la metà di maggio di quest’anno. È stato un percorso molto emozionante, un ritorno alle mie radici. Ma è stato anche doloroso dire addio, partire e sapere di non rivederla più.

Comunque, l’importante restano i momenti gioiosi e belli che ho vissuto lì e che non dimenticherò mai. Nella mia memoria la Valascia resterà per sempre il simbolo di quella squadra di due piccoli villaggi di montagna che riesce a competere con i grandi dell’hockey svizzero e il simbolo dell’origine di una passione che ha riempito una parte significativa della mia infanzia e adolescenza e di cui il fuoco non si è mai completamente spento.

11.-15.6.22

La Commune et la déportation dans les mots d’un de ses protagonistes peu connus [Souvenirs amers – François Camille Cron]

Une question qui continue à m’occuper est comment les communard(e)s eux-mêmes ont vécu la Commune et la répression qui la suivit. Certains ont publié des mémoires. Mais ce sont surtout les lettrés, les journalistes, les protagonistes principaux de l’insurrection, comme les membres de la Commune. Que reste-t-il cependant des autres, des simples gardes nationaux, de ceux qui n’ont pas et ceux qui n’auraient même pas pu laisser des traces écrites et encore moins des livres publiés? Une piste possible sont les lettres écrites par ceux qui le savaient faire. Certaines se trouvent dans les archives, comme les lettres retenues par l’administration, dont je suis convaincue qu’elles contiennent encore beaucoup plus d’informations qui n’ont jusqu’à présent pas été systématiquement étudiées.

Mais ce n’est pas la seule possibilité d’élargir la perspective sur cette question. Je viens de lire un ouvrage qui est un autre témoignage direct de cette époque, mais qui se différentie de tous autres genres à peine évoqués. Il s’agit une collection de textes rédigés par François Camille Cron pendant son séjour de déporté en Nouvelle-Calédonie. Au contraire des mémoires publiés par les communards, ce texte à l’origine n’était pas destiné à la publication. Celle-ci advint seulement une centaine d’années après les évènements décrits, lors de la redécouverte de cette source précieuse. Le texte est dédié surtout à son fils pour lui raconter l’histoire de 1870 et 1871 et expliquer pourquoi Cron a participé à l’insurrection et ce qu’il a vécu par conséquence.

Le texte commence par un récit de ce qui est avenu dans ces deux années fatidiques et de ce que Cron a vécu depuis. Mais dans le cours du temps, le caractère du texte change. Une fois que le passé et le présent se sont rejoints, les mémoires se transforment dans une espèce de journal. Cron y documente les anecdotes, les lettres reçues et envoyés. Il copie des textes comme des chants ou des citations de pièces littéraires et même un discours de Victor Hugo. Aussi il exprime ses sentiments et raffermit ses convictions politiques. Ce monologue est toutefois interrompu par des passages où il s’adresse à ses enfants ou son père, presque comme dans une lettre. J’ai apprécié les détails qui donnent des indications sur le déroulement des procès et des parcours des prisonniers ou la vie quotidienne des déportés. Ils restent toutefois fragmentaires. Cela vaut en particulier pour la vie à l’île des Pins. Les références à la terre de déportation restent peu abondantes, surtout si on les compare avec le récit des faits antérieurs, ce qui peut être témoigne de l’état d’aliénation et de l’ennui dans lequel se trouvait Cron. Ces cahiers sont toutefois un fort témoignage de la tentative d’un vaincu de la Commune de survivre dans ces conditions peu favorables, de garder un sens dans cette période d’inanité.

Ce qui distingue le texte de Cron d’autres textes est surtout son immédiateté. Il n’est pas réédité pour la publication ni pensé pour être envoyé par la voie postale. On ne trouve donc aucune autocensure ou restriction d’autre genre. En plus, considérant que Cron est toujours déporté quand il écrit ces lignes, il n’est pas astreint aux évènements qu’il décrit, mais se trouve toujours dans leur intérieur.

L’intérêt ne vient pas seulement de ce que Cron raconte, mais aussi de comment il se positionne par rapport aux évènements racontés, de comment il les classe et les évalue. Ce qui est surprenant est combien Cron se montre critique de la Commune et ne cherche pas à l’idéaliser devant la postériorité. Il critique surtout le manque d’organisation, l’expertise manquante des acteurs principaux, mais aussi l’intégration de gens questionnables ou même délinquants. Son jugement est également sévère par rapporte à l’exécution des deux généraux le 18 mars, et plus tard celle des otages :

« Comment vous, Républicains, aujourd’hui vous brûlez publiquement la guillotine parce que vous trouvez ignoble que la justice humaine (soi-disant) réponde par un assassinat à un autre assassinat, mais le lendemain vous ne guillotinez plus c’est vrai, mais vous fusillez des masses dont la majorité ne vous a jamais rien fait de mal.
Ce que vous trouvez injuste chez le juge […], le trouveriez-vous juste […] quand c’est fait par vous ?
Vous vous battez pour votre liberté dites-vous, mais alors voudriez-vous enchaîner celle de vos frères qui ne pensent pas exactement comme vous ?
Non ! Républicains ou soi-disant tels, commencez par prouver que votre gouvernement est le plus beau, le plus juste, loyal et le plus économique de tous les autres gouvernements, qu’il protège, qu’il régit & qu’il administre de la manière la plus juste, qu’il ne vit que par la volonté de la majorité nationale […]et en faisant droit aux réclamations justes et loyales d’une minorité quelconque. » (61)

Et il semble voir même une coresponsabilité des dirigeants communards pour les milliers de fédérés morts pendant la semaine sanglante, surtout de la part de ceux qui s’enfuient pour sauver leur peau au lieu de se battre jusqu’à la fin :

« Gens incapables ou brutes sauvages qui traînez derrière vous cette foule affolée chassée de ses quartiers, que tout le sang versé tombe sur vos têtes, gardez-en la responsabilité, mais ne revenez plus […]. Votre valise est prête, votre chemin est frayé, vous allez quitter la lutte que vous avez enflammée vous-mêmes pour mieux satisfaire votre cupidité, vous allez abandonner ces pères de famille qui ont eu la bonhomie de croire à vos paroles hypocrites. Ils sont là, ces hommes, vos victimes. Là, les voyez-vous ? En voilà un, deux, dix, vingt, cent, mille et mille qui tombent derrière la barricade qu’ils défendent pendant que vous liez les cordons de vos… bourses pour les abandonner lâchement ou dernier moment et aller vivre tranquillement à l’étranger […] !
Entendez-vous les plaintes et les gémissements des veuves et des orphelins dont le mari et père vient d’être tué ? Leur donnerez-vous au moins du pain ?
Entendez-vous ces fusillades de masses d’hommes traînés à votre suite qui sont tombés entre les mains de cette soldatesque ivre de sang et d’eau-de-vie, qui a perdu jusqu’à son instinct humain et qui fusille, fusille et fusille encore !!!… » (59)

Mais encore plus il accuse évidemment les soldats versaillais :

« Oui ! Généraux, officiers, sous-officier et soldats français, vous êtes courageux jusqu’à la férocité quand vous avez devant vous un peuple aveuglé, abandonné de ses chefs et surtout inexpérimenté ; quelle gloire et quels honneurs avez-vous acquis dans ces mémorables journées de Mai 1871 ?
Si en 1870, vos généraux et officiers avaient seulement montré la 10ème partie du courage qu’ils ont montré à l’entrée de Paris ; savez-vous ce qui serait arrivé ? » (59-60)

Ceci lui a été aussi reproché lors de son procès, se référant à des écrits précédents :

« Enfin Cron est un homme des plus dangereux car après la chute de la Commune à laquelle il avait pris une si large part comme combattant, il a prouvé qu’il était aussi un révolutionnaire convaincu en rédigeant un cahier intitulé : Les Idées d’un Démocrate alsacien dédiées à ses enfants et à la Génération future. Cahier où Cron, après avoir traité les soldats d’égorgeurs et d’assassins, pose les bases et les principes d’une nouvelle révolution. » (241)

Toutefois, malgré ses déceptions et la répression féroce, Cron reste fidèle à ses idéaux et convaincu d’avoir fait la chose juste :

« Je n’ai jamais failli à l’honneur et soyez assuré que jamais votre fils Camille ne tachera votre nom […]. Ce que j’ai fait, je l’ai fait par amour pour mon sol natal et par conviction, je l’ai fait pour arriver à mener un meilleur sort pour cette masse que l’on appelle les ouvriers, nos ennemis nous ont vaincus, tant pis pour nous mais au moins cette lutte sanglante qui a duré 71 jours n’aura pas été inutile à la cause du peuple car elle a voulu d’abord l’anéantissement de tous les projets de restauration monarchique en France et la proclamation définitive de la République, ensuite les franchises municipales de Paris qui a toujours été maintenu jusque-là, sous  la tutelle gouvernementale. Voilà mon père ce que nous avons fait et je suis certain que sous ce rapport vous savez bien que votre fils a fait son devoir de citoyen et que au lieu de le blâmer, vous en êtes fier. » (95-96)

Au-delà du jugement moral, la Commune est présente dans le récit de Cron surtout à travers ses expériences de la guerre civile.

Les réflexions de Cron sur la guerre, ou plutôt les guerres, m’ont frappées par leur actualité. Ainsi il écrit après avoir appris des bruits sur une nouvelle guerre en Europe :

« Je ne fais qu’un vœu, c’est le maintien de la paix. A qui rapporte la guerre ? Aux monarques et leurs satellites qui trempent leurs mains d’assassins dans le sang, ensuite les essuyent avec l’or des peuples vaincus. Quand viendra le jour où les peuples comprendront tous que les rois ne sont pas plus d’un homme et que la guerre commandée par eux n’est qu’un crime fratricide ? […]
Les pères et mères enseigneront-ils bientôt à leurs enfants leurs droits et leurs devoirs ?
O ! alors les enfants se diront, nous sommes au monde pour être utiles à nos parents et à nos concitoyens, aucun homme au monde n’a le droit de me forcer de quitter les pauvres vieillards qui m’ont donné le jour, me faire partir loin de mes foyers, me jeter dans un champ de bataille vis-à-vis d’autres malheureux, comme moi, et nous faire assassiner les uns les autres le plus possible et cela pour la plus grande gloire d’un monarque sanguinaire et bestial .
Non ! Quand tous les enfants connaîtront les Droits de l’Homme, nous n’aurons plus de guerre et par cela même plus de tyrans !
Les mots Patrie, Honneur, Gloire et Frontière n’ont été inventés que pour l’animosité des nations les unes contre les autres et ce qui fait la force des oppresseurs, la division des peuples les laisse regner tranquillement mais le jour où les nations traverseront les ruisseaux qui les séparent et se tendront fraternellement la main, ce jour-là le règne des vautours et d’autres oiseaux de proie à figures humaines sera terminé et la Paix maintenue éternellement dans l’Univers, alors, peuples il n’y aura plus de patries, plus de peuples, plus de frontières, il n’y aura que des hommes, l’univers et le bonheur de tout le monde par conséquent. Vive la Paix !» (141-142)

Ces six cahiers, dont le troisième a malheureusement été perdu, enrichis par les documents du procès et des nombreuses annotations nous donnent donc des aperçus précieux au temps tourmenté que leur auteur a vécu. Leur publication donne une voix au protagoniste du récit, ce communard si peu connu, une voix qui partage des pensées avec nous qui sont en partie toujours si pertinentes même en 2022.  

L’histoire d’une fille qui découvre le secret de sa propre histoire (Alice Alénin – Rouge de Sang)

En 1888, Aurore Brisson a 17 ans. Elle est orpheline, ses parents sont morts peu après sa naissance. Par conséquence elle a été élevée par son oncle et sa tante, la sœur de sa mère. C’est une famille bourgeoise, l’oncle en particulier semble avoir beaucoup d’influence. Jusqu’à présent, Aurore n’a jamais questionné sa vie. Elle a même consenti à un mariage arrangé dans le proche avenir. Elle joue simplement le rôle qui lui a été assigné comme fille bourgeoise.
Tout à coup tout devient différent quand une série d’évènements et découvertes met toute la vie qu’elle a vécue jusqu’à ce moment en question : l’histoire sur ses origines, le monde dans lequel elle bougeait, ses convictions… Depuis cette révélation elle se met en quête de la vérité sur la mort de ses parents qui, comme elle découvre, sont morts à cause de la répression de la Commune. Le long du chemin Aurore rencontre Louise Michel qui l’aide à trouver le frère de son père dont la sincérité et la bonté émeuvent Aurore car elle n’est pas habituée à cela à la maison. Encore et toujours, son chemin se croise avec celui de Raphaël, un jeune ouvrier. Les deux ont plus de choses en commun qu’ils le pensent au commencement et vers la fin du livre, elle commence à découvrir qu’elle éprouve ces émotions pour lui, qui ne veulent pas se former par rapport à son fiancé. Dans la nouvelle bonne, Victoire, enfin elle trouve une confidente et une amie. Pas après pas, elle commence à trouver son propre chemin.
Au-delà de cette découverte de soi-même, ce coming of age, et les aspects historiques de la Commune en rétrospective jusqu’à l’affaire Dreyfus en épilogue, ce livre se lit presque comme un roman policier. En fait, dans la volonté de découvrir son propre histoire, Aurore devient détective sans le savoir et découvre un terrible secret qui l’expose à un danger de mort…

Puisque le livre a lieu en 1888, la Commune de Paris se trouve surtout dans les rétrospectives, mais aussi dans le prologue du livre raconté à travers la perspective des parents d’Aurore. Dans peu de pages, l’autrice réussit à transmettre dans une manière croyable les émotions des communard(e)s qui comprennent que dans quelques secondes tout ce pour quoi ils se battent sera perdu pour toujours, et leurs espoirs sont détruits.
La mère d’Aurore reçoit une voix aussi à l’intérieur du livre, par les passages de son journal intime et par la lettre adressée à sa fille. Le journal donne une vue globale sur la Commune aux lecteurs et lectrices. Encore une fois il s’agit d’un livre pour les jeunes, donc c’est probablement la première fois qu’ils apprennent quelque chose sur cet évènement. Il n’est pas très élaboré, mais dans le même temps il apporte beaucoup de plus qu’une simple chronologie des évènements, car ils sont racontés d’une manière subjective et la mère les commente et y joint ses propres impressions. On apprend les espoirs d’une mère communarde d’un nouvel monde dans lequel sa propre fille grandira et les déceptions et les craintes qui augmentent toujours plus quand la guerre s’intensifie. Ce qui est particulièrement impressionnant est qu’elle n’hésite pas à critiquer les mesures de la Commune avec lesquelles elle n’est pas d’accord, comme le décret des otages.
Même s’il s’agit d’un livre de jeunesse, le roman ne cache pas les horreurs de la répression versaillaise, mais à cause de la narration rétrospective il n’y a pas de scènes trop graphiques. Ici ou là le livre est toutefois plus triste encore que la réalité historique, en particulier dans le sort de la mère qui est condamnée à mort en novembre 1871 et exécutée. D’après ce que je sais, une fois passé le temps des exécutions sommaires, les Versaillais n’osaient pas à exécuter d’autres femmes, même si Louise Michel avait demandé de partager le sort de ces compagnons d’armes masculins. Si je ne me trompe pas, il y avait certes des femmes condamnées à mort, mais toutes ont eu leurs peines commuées en travaux forcés.
La lettre à Aurore de sa mère à la fin du roman est également très touchante, une lettre qu’elle lui avait adressée avant d’être exécutée. Cette lettre me faisait penser à une autre lettre de ce même genre, écrite par une mère qui attendait le même sort. Il s’agit de Milada Horáková.

Parfois le roman reste un peu trop dans le contraste entre classe ouvrière et bourgeoisie, entre bon et mal, même s’il s’agit beaucoup de surmonter ces mêmes préjudices et contrastes de classe. On oublie un peu que la réalité sociale était beaucoup plus complexe.

Parfois j’aurais désiré un peu plus de profondeur dans la narration. Cela vaut évidemment surtout pour la partie sur la Commune. Les entrées du journal intime de la mère par exemple sont très brèves et concises, ce qui permet une vue globale sur la Commune comme évènement et comme expérience, mais on ne peut pas vraiment s’y immerger. Une chose que j’espère toujours trouver dans ces romans est une révélation sur comment il était de vivre la Commune, mais ce n’est pas facile à découvrir malheureusement, car le quotidien est une des choses plus difficiles à reconstruire car il nous manque de témoignages directs, de vraies entrées de journal de communard(e)s sur leur expérience de la Commune jour après jour. C’est une chose que j’essaye de comprendre, moi aussi, à travers mon imagination, mon possible futur roman, mais c’est une chose où j’ai aussi des difficultés.
Aussi j’aurais aimé suivre encore Aurore dans sa nouvelle vie, voir comment elle réussit à trouver son propre chemin. Et j’aurais voulu connaitre mieux l’oncle paternel, quel était son rôle dans la Commune, s’il a été déporté, lui qui était aussi sur la liste des prisonniers. Et je regrette aussi qu’on ne découvre pas comment les parents d’Aurore se sont connus.

Une lettre d’un communard inconnu et la recherche de son histoire

Récemment j’ai redécouvert une lettre écrite par un communard détenu sur un ponton en septembre 1871. Je l’ai trouvée digitalisée sur internet, parce qu’elle était vendue avec d’autres documents similaires, tous liés à la détention et la déportation des communards. Des extraits sont disponibles ici : https://www.rouillac.com/fr/lot-399-118080-guerre_1870_1871_commune_paris_arrestations

Voilà la lettre :

Et voilà une transcription adaptée (de la partie que je suis réussie à lire) :

Ile d’Aix le 11 7bre 1871
Chers parents,
Je vous écris ces deux mots pour vous dire que je suis à bord de l’Orne. Je me porte assez bien pour le moment. Ne vous chagrinez pas. Embrassez Louise et le petit Louis. Envoyez-moi du papier dans votre lettre car je n’ai pas un sou. Rien de plus à vous dire pour le moment. Je vous embrasse tous de tout cœur. Votre fils pour la vie Louis Colson
A bord de l’Orne dans la rade de l’ile d’Aix
Charente Inférieure

J’ai lu cette lettre plusieurs fois déjà, essayé de la comprendre de toutes les façons. Mais cette fois je me suis dit que je vais essayer de trouver des informations sur celui qui l’a écrite.

Grâce à la base de données https://communards-1871.fr/ j’ai réussi à identifier l’expéditeur de la lettre comme Louis Colson, né en 1850. Là j’ai aussi découvert qu’il existe de lui un dossier dans les Archives nationales d’Outre-mer, ce que veut dire qu’il a été déporté. Ce dossier est disponible sur internet ici et m’a donné des nouvelles informations à son propos. J’ai alors découvert qu’il a été condamné à la déportation dans une enceinte fortifiée et à la dégradation militaire parce que le 18e conseil de guerre l’a retenu coupable « 1° de désertion à l’intérieur d’un territoire en état de siège ; 2° d’avoir porté publiquement un uniforme et une arme apparente dans un mouvement insurrectionnel et d’avoir fait usage de cette arme ». J’ai aussi pu déduire que l’accusation de désertion est liée au fait qu’il était un soldat. Le dossier indique que Colson est arrivé en Nouvelle-Calédonie à la fin de septembre 1873 par le Calvados. Quelque mois avant, sa peine a été commué en déportation simple. En 1874, il a obtenu l’autorisation à habiter à Uarai ou Urai. En août 1875 sa conduite et son travail sont considérés passables. En Octobre de la même année cependant il est noté « Paresseux. Ivrogne. A abandonné sa concession ». Si j’ai bien compris, cette évaluation a contribué à son retour à l’ile des Pins. En 1879 il a toutefois été gracié et est reparti pour la France en juin de la même année par la Picardie.

Louis Colson a aussi une entrée dans le Maitron, qui reste incomplète, mais fournit des nouvelles indications sur la vie de notre communard.

J’ai découvert comme ça des nouvelles informations sur ses activités pendant la Commune :

Soldat de la classe 1870 au 23e bataillon de chasseurs, il était, le 17 mars 1871, caserné au Mont-Valérien et se rendit à Paris ; il y fut fait prisonnier le lendemain, dit-il, et libéré le 26 ; il s’enrôla le 13 avril dans la 4e compagnie de marche du 185e bataillon de la Garde nationale et fut nommé fourrier le 18 mai ; il fit une chute de cheval, le 20 mai, et fut transporté à Bicêtre ; il fut fait prisonnier le 25.

Sur sa détention et déportation l’article reporte les indications suivantes :

Il fut incarcéré à Rochefort et le 18e conseil de guerre le condamna, le 5 juillet 1872, à la déportation dans une enceinte fortifiée et à la dégradation militaire, peine commuée, le 16 janvier 1873, en déportation simple, et remise le 15 janvier 1879 ; il rentra par la Picardie.

Mais une chose en particulier a suscité son attention :

Il s’était marié le 10 septembre 1872 à la mairie du XIIIe arr. et avait reconnu un fils né à Paris le 2 mars 1870 ; sa femme le rejoignit en Nouvelle-Calédonie et eut un deuxième enfant.

Cette découverte m’a tellement rendu curieuse que je n’ai pas hésité à rechercher l’acte de mariage dans les Archives de Paris. Et avec les informations détaillées de l’article je l’ai trouvé rapidement. J’espérais de trouver des réponses a des questions diverses, lié aux informations que j’avais trouvé. Est-ce que Louise et le petit Louis mentionnés dans la lettre sont son épouse et le fils qu’il reconnait lors du mariage ? Et comment est-il possible que Colson ait pu se marier à la mairie du 13e arrondissement de Paris quelque mois après sa condamnation à la déportation ?

Voici l’acte de l’état civil :

Ainsi j’ai découvert que l’épouse s’appelle en fait Louise Nicole Anneçon et leur fils François Louis. En outre la composition des témoins indique que Louis Colson n’est pas entièrement en liberté même s’il lui est autorisé de se rendre à la mairie. En fait deux d’entre eux ont comme profession « inspecteur de sûreté ».

J’ai aussi trouvé un passage qui distingue cet acte des autres que j’ai consulté dans les derniers mois et qui datent en particulier du temps de la Commune. C’est que les certificats de baptême ont été nécessaires pour confirmer les dates de naissances affirmées par les parents. Je m’imagine que c’est parce que les deux époux sont nés à Paris et donc leurs actes de naissance ont été détruit par l’incendie de l’Hôtel de Ville à la fin de la Commune.

Encore une fois je reste tellement enchantée de combien de détails et informations historiques on peut trouver dans des documents apparemment insignifiants comme une lettre et un acte de mariage.

P.S.

Quand cet article était en attente de publication, j’ai découvert que les actes de l’état civil de la Nouvelle-Calédonie sont également numérisés. Et naturellement j’ai commencé à les feuilleter. Et puis, tout à coup, je trouve l’acte de naissance du deuxième enfant de Louis Colson, Gabriel Louis, né à l’ile des Pins en 1877.

Espoir et angoisse d’un communard amnistié : La Traversée de Gérard Hamon

Quoi faire après l’amnistie? C’est une des questions que se pose le protagoniste du livre de Gérard Hamon. Ce roman se présente sous la forme d’un journal rédigé par un communard amnistié pendant le voyage de retour. Il contient des détails du voyage, mais c’est aussi une forme de réflexion psychologique. En fait le protagoniste non nommé (ou plutôt anonymisé, il s’appelle en fait *** ***) se trouvait dans un état qui se peut considérer presque comme une hibernation qui a duré plusieurs ans. Ce n’est qu’avec l’amnistie et ce voyage de retour qu’il semble avoir complètement repris conscience de son existence qu’il explore avec les pages écrites non pas pour être publiées mais pour regagner et comprendre mieux le sens de son propre passé, présent et futur.

Encore une fois nous retrouvons une relation intéressante entre fiction et réalité historique. Tous les déportés que le protagoniste rencontre sont réels. Le même vaut aussi pour le commandant du navire. L’auteur a consulté les dossiers et beaucoup de sources, en particulier en ce qui concerne les conditions de transport des déportés pendant les voyages de l’aller et du retour. L’auteur décrit ce processus de recherche à la fin du livre. Là on découvre aussi que le protagoniste est aussi inspiré par un communard réel.

En particulier, le voyage à bord du Var est évoqué avec une précision très réaliste et tangible. Le même vaut pour les informations retrouvables dans les dossiers. Cependant les références à la déportation et à la Commune restent beaucoup plus vagues. La déportation est décrite en particulier comme une période d’inertie et de repli sur soi même. Elle n’est racontée que dans des épisodes isolés et des réflexions généralisées. Le temps de la Commune est aussi peu concrétisé. C’est une période de grand espoir pour un homme qui s’est laissé entrainer par la foule avec laquelle il a partagé certains espoirs et convictions. Mais pendant tout ce temps il n’a pas eu la possibilité de comprendre toute la dimension de ce qui a été la Commune. A part quelques idées c’est surtout la guerre civile qui reste dans la mémoire du protagoniste et qui le poursuit même dans des cauchemars. Les relations temporelles des faits de la Commune évoquées dans les écrits du narrateur et les fragments de dialogue qu’il cite restent confuses et vagues, dans des cas isolés fausses ou au moins très improbables. Ce dernier vaut en particulier pour des femmes qui se lancent sur les généraux Lecomte et Clément-Thomas et veulent venger leurs maris « massacrés par les Versaillais ». J’ai d’abord pensé qu’il s’agissait d’une simple erreur de dénomination, et qu’il se réfère peut-être aux évènements de juin 1848 dont l’implication de Clément-Thomas est évoquée quelques pages avant. Mais ce ne peut pas être le cas parce qu’il s’agit d’une chose qui doit s’être passée très peu de temps avant, puisqu’une femme « exposa sous le nez de Lecomte la plaie fraîche […] de la morsure de la balle du fusil d’un soldat assaillant alors qu’elle tentait de venir en aide à son mari mortellement blessé. » Cet épisode aurait donc dû avoir lieu le 18 mars même ? De ce que je sais il n’a pas eu de massacres commis par les Versaillais ce jour-là, mais je me laisse volontairement convaincre autrement par des sources plus fiables qu’un roman. Il reste donc ouvert s’il s’agit d’une erreur de recherche, une libre interprétation du fait que le général Lecomte a ordonné de tirer sur la foule (a-t-il eu des soldats qui ont effectivement tiré ?) ou c’est peut-être le résultat de la mémoire confuse et peu fiable des personnages avec ces 8 ans de distance. Dans le même passage il y aussi des hésitations sur les noms des généraux qui sont appelés une fois Lecomte et Thomas, puis deux fois Lecomte et Clément et enfin Clément et Thomas.

En tout cas il s’agit d’un livre intéressant à lire qui contient tous les souvenirs, les souffrances mais aussi les espoirs d’un groupe de communards inconnus. En le lisant nous partageons avec eux les privations d’un voyage en mer, l’ennui de mois passés dans l’attente. Peu à peu nous découvrons leurs histoires, qui sont pleines de souffrance, de familles déchirées, de guerre et de mort. Mais nous découvrons aussi quels sont leurs compétences, leurs idéaux avec lesquels ils n’ont pas rompu malgré tout. Les conditions du voyage ne sont pas faciles, mais cette fois c’est un retour, c’est un trajet guidé par l’espoir et par la libération. De plus en plus la mémoire des souffrances endurées est remplacée par la curiosité envers ce qu’ils retrouveront en France. Cette curiosité est pleine de craintes mais aussi d’espoir. C’est ainsi que le livre se termine, dans l’incertitude quand même rassurante de communards amnistiés, déportés redevenus citoyens.

Hamon, Gérard. La Traversée: Retour de bagne d’un communard déporté. Rennes: Éditions Pontcerq, 2016.

Discussion du livre sur le site des Ami(e)s de Henri Guillemin

Pour ceux qui aimeraient maintenant savoir comment le voyage de retour a été vécu par un communard réel, le journal de Jules Renard est disponible librement sur Gallica.